herbert hat uns gestern abend noch zum ausgang der deutschen bundestagswahlen gratuliert ("stoiber lost."), bevor er in seine radioboy-schürze geschlüpft ist und anständig krach gemacht hat. chefin und ich waren besonders nervös, weil ein guter freund von uns zu einem ziemlich grossen gastauftritt in der show eingeladen war.

nach nestle(?) kelloggs cornflakes & chokopops, bild, brosis, schwarzenegger & stallone und mcdonalds war er endlich dran: herr commercial television (aka unser fernseher!) wurde vom mit risenhammer und schutzbrille ausgerüsteten radioboy wütend zertrümmert, um zu musik zu werden. da waren wir aber stolz.

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schon gesehen? über eure stadtmusik gibts eine philosophisch-geographische magisterarbeit: Neue Elektronische Musik in Köln. auf de-bug gefunden. sowas fehlt den wienern noch, oder?

Heute hat mir Zomba die neue Justin Timberlake - solo - Single geschickt! Ihr erinnert euch, der Mann, der eine Zeit an Britneys Seite verbringen durfte und auch in dieser Boyband NSYNC gesungen hat. Jetzt macht er mehr einen auf tougher HipHopper, hat aber auch ganz schönes Männerfalsett dabei, das ich im R'n'B so liebe, und klingt mit seinem "like i love you" gar nicht so übel. Bloß die gepresste, schleimige Knödelstimme, die er da streckenweise noch hat und die man auch von Britney kennt (scheint in diesem Genre wichtig zu sein), die müsste noch weg.

Gestern abend waren Arno und ich im Gebäude 9 zu Gast, weil dort Guided by Voices aufspielten. Ich war eigentlich mehr an der Vorband Gary interessiert, da dort ja bekanntlich ein deutscher Nachwuchsschauspieler Sänger und Gitarrist ist. Die Musik von Gary war solide, und Robert Stadlober, ganz mager mit superdünnen Ärmchen und eigentlich gar nicht hübsch, hat einige nette Späßchen gemacht, und als sein Gitarrengurt von der Klampfe abgefallen ist, hat er so ungeduldig-verzweifelte Laute von sich gegeben wie in "Sonnenallee" als kleiner Wuschel. Das war nett. Irgendeiner aus dem Publikum hat geschrien "Spiel doch mal was aus Engel und Joe!" und Robert hat geantwortet "Spiel doch selber was!" und dann: "Ich distanziere mich öffentlich von diesem Film. Aber man muss ja auch seine Brötchen verdienen". Guided by Voices war dann besoffene Rockshow eines alternden Indiestars, der wie das Duracell-Männchen immer weiter macht. Onandonandon... Zwischendurch haben wir Linus Volkmann bei seiner Clique im Keller besucht, denn ein Cliquenmitglied wohnt im Gebäude 9 in so einem abgefuckten Keller, den er sich sehr hübsch hergerichtet hat - der Gebäudeteil heißt Kunstwerk und erinnert ziemlich stark an das Wiener Kunstwerk. Die Clique war, wie uns das für ihre Freitagstreffen angekündigt wurde, sehr euphorisch und hat sich gegenseitig Lieder vorgespielt. Jetzt gehen wir dann gleich auf den Kölner Bauwagenplatz, von dem ich immer noch nicht genau weiß, wo er ist, weil dort Sensual Love spielen. Bis Köln musste ich reisen, um die endlich mal live zu sehen...

Gestern auf dem Intro Intim (naja, besonders intim war's wirklich nicht) habe ich zum ersten Mal MIA live gesehen und war doch ganz positiv überrascht. Echt eine ganz gute Rockband, und vor allem sie auch total professionell (und hübsch überstylet wie immer). In dem sicheren Starverhalten machen sich wohl schon die 700 000 DM bemerkbar, die Sony angeblich für's Signing hat springen lassen (um jetzt mal ganz doof in Musikbranchenjargon zu sprechen).

Ansonsten war's ganz nett im Gebäude 9, aber auch ein bisschen komisch, weil ich ja hier noch nicht so viele Leute kenne. Ich habe mich dann eine Weile mit so einem Bayer unterhalten, von dem mir heute gesagt wurde, dass das der Chef von Virgin Deutschland ist. Ups.