"Polyphonic HMI has developed proprietary music analysis technologies capable of identifying music preferences of a user or the whole current recorded music market" sone art geigerzähler für den hitverdacht, damit klappts dann auch mit dem katzensong

gestern abend habe ich mich in den kulturbunker vorgewagt, was ja schon mal schlimm genug klingt. habe ich mich da vor der kultur eingebunkert oder die kultur gebunkert? hauptsache hier tun sich trennlinien auf.

anlass war auf jeden fall die mitek-labelnacht, die derzeit durch die lande zieht. mich zog vor allem andreas tilliander hin. der kam live recht routiniert rüber, hat aber leider nicht wirklich geschockt, sondern sich eher an der oberfläche seiner tracks abgearbeitet.

und claudia bonnarelli hat sich nicht als female artist und auch nicht als trans-gender person entpuppt. headliner hakan lidbo meinte dazu halb im scherz, aber leider nicht unbegründet, solche verwirrenden namensspielereien seien the only way to get female artists into this kind of computermusik. allerdings flüsterte er mir auch, dass im herbst auf mitek das werk einer "echten" frau veröffentlicht wird. den namen habe ich aber noch nicht parat.

draussen läuft derweil hübsch lustig, munter und alkoholselig (sprich: jeck) alaaf supreme. helau, kann ich dazu nur sagen.

Ist jetzt schon ein paar Tage her, da gabs wieder mal einen netten Abend im EKH. Anscheinend schmeissen die ihr Anti-Pop-Ressentiment so nach und nach auf den Müllhaufen der Geschichte. Und so durften Mediengruppe Telekommander den Abend eröffnen. Die sind zwar abgesehen von den Drum-Playbacks noch sehr klassisch mit Gitarre und Bass unterwegs und manche Songs klingen fast wie zeitgenössischer Deutschpunk a la Dackelblut-Imperium goes Elektro, aber im grossen und ganzen sehr nett. Bei den Telekommander-Lyrics bin ich mir zwar nicht immer so ganz sicher (worum gehts in dem Song "Fraun sind besser?"), aber immerhin gibts ihre EP vollständig zum runterladen. Danach haben die kanadischen Rocker Removal gespielt - eine Art Instrumentalversion von ACDC meets QOTSA meets Nomeansno. Aber das interessiert hier wohl niemanden ausser mir, zwinker zwinker.

Das hatte ich vor meiner Abreise aus London, von wo ich mittlerweile wieder zurückgekehrt bin, ganz vergessen zu posten: ich habe ein neues Role Model und Idol gefunden. Es heißt Chloé und kommt aus Frankreich. Vor einem halben Jahr hatte ich mir schon Chloés EP "Erosoft" gekauft, die sehr schön ist (schlichte, recht minimale Beats, aber streckenweise doch songorientiert und mit Vocals), und jetzt habe ich sie in Köln im Subway auflegen gesehen und das war so toll! Sie hat das ganz souverän und sympathisch gemacht und hatte Mixer und Turntables so völlig im Besitz, als würde sie nie was anderes tun. Und wie sie das Haus gerockt hat! Unglaublich. Sie sollte mal mit Electric Indigo auflegen, das würde ganz super passen und wäre sicher supersonisch. Außerdem fand ich es total süß, dass sie mit ihrer Freundin da war, mit der sie vorher die ganze Zeit in einer Ecke rumgeknutscht hatte. Hach.

"Klassisches Anwendungsmodell für Mobileblog: Der Kunde macht mit seinem Handy ein Foto, versieht es mit einem kleinen Text und wählt dann in einem eigenen Menüpunkt nicht 'Senden via MMS' oder 'Speichern am Handy', sondern 'bloggen auf meiner Internetseite' aus." Sagt die österreichische Firma, die uboot.com und sms.at betreibt. Und will diese Idee an "Netzbetreiber und Internetseiten-Betreiber" verkaufen. Fehlt nur noch, dass die sich das patentieren lassen können (fällt mir da ein, weil ich aus bestimmten Gründen in den letzten zwei Wochen sowieso nur mehr 'Copyright' und 'Patent' verstehe, wenn jemand mit mir spricht). Ausserdem hör ich gerade zum zehnten mal THE GUNS OF BLIXTON von THE CLASH, netter Song.