ich such ein bild von einem typen in rippstrick oder feinripp-unterhose der am sofa flaatst und fernsieht, am bildschirm ist grad ein arafat. oder ein mensch in palästinensertuch. sowas brauch ich. kennt wer einen auftragszeichnerIn? oder gibts irgendwo sowas? da auf murmel-antville muss es doch die profis zu dem thema geben. gruss von frischmilch

seit längerem wird hier schon von einem tollen, kleinen DIY-comic aus deutschland geschwärmt. paranoid comics erzählen gekonnt von der unaufgeregtheit, aber auch von den mysteriösen dimensionen des alltags. zeichnerisch haben die macherInnen gleich mehrere styles auf lager und ergänzen ihr heft ausserdem noch um interviews.

hier nur zwei beispiele aus paranoid 6: "turmspringen" von stephanie dietz.

ein buch mit popstarinterviews in comicform ist soeben erschienen, aber darüber können andere wohl besser und mehr berichten. und das beste kommt zum schluss: leute von paranoid sind auch in der neuen murmel mit dabei! das finden wir super.

wenn das kein guter tag ist heute: der aufmüpfige grüne christian ströbele hat mit einem comics-plakat ein direktmandat in den deutschen bundestag gewonnen! vielleicht sollten sich das österreichische wahlkämpfer mal genauer ansehen, und dann ihre werbemillionen an murmel-comics überweisen. mit den widerstand-comics können wir ja bereits auf erfahrung in politischer agitation verweisen.

Für den aufstrebenden Comiczeichner: Exercises in Style.

922 ausgaben der "fackel" von karl kraus erschienen zwischen 1899 und 1936. fast 23.000 seiten. wie wär das toll, wenn das alles in digitalisierter form vorliegen würde. volltextsuche und so, hach! - ah wo, gibt's eh? jaja: mit 4,5 mio an forschungsgeldern ließ die österreichische akademie der wissenschaften unter der leitung von werner welzig das ganze konvolut einscannen. aber nicht veröffentlichen. welzig gab ein wörterbuch der redensarten in der "fackel" heraus, das mittels der "digitalen fackel" erstellt wurde, aber die rezensionen hielten sich mit lob zurück. warum wird die "digitale fackel" nicht öffentlich zugänglich gemacht? urheberrecht. das liegt nämlich für die krausschen schriften bei der deutschen schillergesellschaft. und der will die akademie der wissenschaften offensichtlich nichts zahlen, sondern zieht es vor bis 2007 (da erlischt das urheberrecht) mit der veröffentlichung zu warten. inzwischen macht sich die schillergesellschaft daran, die 23.000 seiten noch einmal zu digitalisieren und 2003 herauszugeben. was die akademie der wissenschaften mit ihrer digitalisierten "fackel" dann vor hat, weiß man nicht.

der erste offene brief an den präsidenten der »österreichischen akademie der wissenschaften« datiert aus dem jahre 1995 (also seitdem liegen die mit 4,5 mio ats geförderten bits und bytes unter verschluss). die letzte parlamentarische anfrage zum thema aus dem jahr 2001 blieb nach vor nicht wirklich beantwortet.

ich dacht', ich stelle das ins topic "comics".