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akufen´s way

akufen - my way es ist nicht zu leugnen: akufens lp "my way" (force inc.) ist wirklich verdammt gut. nachdem er vor gut einem jahr plötzlich überall aufgetaucht ist, hatte ich schön langsam von der unendlichen flut an releases genug und war skeptisch, ob neue veröffentlichungen denn noch was bringen können. schon die "psychometry vol.3" (trapez) hat mich da aber eines besseren belehrt: ich wollte sie gar nicht kaufen, bin jetzt aber heilfroh, dass ich sie dann geschenkt bekommen habe. "my way" ist eine tolle platte und funktioniert durch ihren unerwarteten abwechslungsreichtum auch als album ganz ausgezeichnet. etwas ruhigere collagen lockern die wilden samplingkaskaden auf, richtig deepe tracks finden mit jeder menge funk und party zusammen.

ich weiss allerdings nicht, ob ich es gut finden soll, dass elektronische tanzmusik breitere aufmerksamkeit - "my way" war platte des monats mai in spex, im sumpf (fm4) gabs einen längeren beitrag, akufen ist derzeit auch sonst in den entsprechenden medien allgegenwärtig - nur mehr zu erlangen scheint, wenn dazu ein bereits ausformulierter theoretischer überbau mitgeliefert wird. so z.b. matthew herbert mit seinem manifest des politisch korrekten samplings, marc leclair nun mit seiner ideologie des microsampling, die auf dem beipackzettel des albums zu finden ist. (obwohl gerade bei force inc. diese theoretisierung natürlich schon längst usus ist.) die betonung muss hier auf bereits ausformuliert liegen, denn dass musikjournalismus von konzepten und theorien schreiben will, kann ja kein vorwurf sein. selbst ein bisschen nachzudenken, sollte jedoch nicht schaden.

die sache herbert vs akufen ist besonders spannend. die beiden werden ja auch nicht ohne grund gerne miteinander in verbindung gebracht (ähnliche ästhetik und zum teil auch arbeitsweise). aber das microsampling, wie es akufen betreibt, steht herberts samplingmanifest diametral entgegen: er verwendet praktisch ausschliesslich gefundenes, also fremdes material. herbert kam allerdings mit seinem manifest und dem daraus sich ergebenden "fundamentalismus" vielerorts gar nicht so gut an. derzeit wird das etwas weniger in den vordergrund gestellt, und seine letzten veröffentlichungen, die beiden dicken pakete "secondhand sounds" (peacefrog), tragen den widerspruch zu seinem manifest ja schon im namen. in seinen remixen betreibt herbert schliesslich nichts anderes als microsampling der ursprünglichen stücke.

lange rede, kurzer sinn: beide rocken!

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je mehr theorie desto weniger funk.

das ist meine these. die diskussion über sinn und form von sampling find ich total seltsam. hat mich schon in den rezensionen zu richie hawtins "de9 - closer to the edit" irritiert. denn was ist daran so bemerkenswert? seit grandmaster flashs "adventures on the wheels of steel" wurde bereits alles mögliche gesamplet - mit oder ohne nennung der quelle. (flash wählte ja die erste variante: special thanks to chic, blondie, queen ...)
mir ist schleierhaft, warum man sich dem sample anders nähern sollte als mit einem unkomplizierten und selbstverständlichen umgang damit wie im hiphop.

vom kerri chandler gibt's auch eine schöne neue doppel 12": digital soul 4. klassischer, aber frischer house. bei kerri chandler wunder ich mich oft, wie haarscharf der es (meistens) schafft, nicht trashy zu klingen.

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